Die Podemuser Scheunenwindmühle in Saalow

Irgendwann haben Rosemarie Lossek und ihr Mann Rudolf aufgehört die Besucher zu zählen. Mindestens 400 kamen am Mühlentag (Pfingstmontag), um die europa- vermutlich sogar weltweit einzige Scheunenwindmühle die seit 1994 in Saalow ist, zu sehen. Die Mühle, die Fachleute als einzigartig bezeichnen, wurde von Johann Traugott Leberecht Schubert in Podemus im Jahre 1864 gebaut. Der überdurchschnittlich handwerklich und volkskünstlerisch Begabte errichtete den zweigeschossigen Bau auf einem fast ebenerdigen Feldsteinfundament. Sind die großen achteckigen großen Tore auf der West- und Südseite verschlossen und verbergen die großen Mühlräder, so sieht man dem Gebäude die Mühle nicht an und vermutet nur eine Scheune.

Wie aber kommt die Scheunenwindmühle aus Podemus nach Saalow? Die 1864 erbaute Mühle war noch bis 1954 in Betrieb (seit 1914 mit Elektroantrieb). Stark baufällig geworden, wurde das Gebäude 1974 abgebrochen. Zuvor jedoch fotografierten und zeichneten Mitarbeiter des Instituts für Denkmalpflege Dresden die einmalige Mühle, um dieses "einzigartige Denkmal der Produktionsgeschichte, von einem Bauern geschaffen und volkskünstlerisch verziert " der Nachwelt zu erhalten. Das Museum für Volkskunst Dresden und Mitglieder der Kulturbundgruppe Oberwartha bauten die Einzelteile aus und bargen sie für eine museale Wiederaufbereitung. Sie erfolgte 1992/93 in Saalow. Nach Zwischenlagerung der Mühlenteile in der Scheune von Klaus Kühne wurde die Scheunenwindmühle 1993 hinter dem Bürgerhaus neu aufgebaut. Seitdem hat Saalow (schnüff) ein technisches Denkmal, das es so nirgendwo mehr ein zweites mal auf dem Erdenrund zu geben scheint.

Kontakt über: Bürgerhaus Saalow, Dorfaue 19, Tel.: 03377/ 30 22 60